Donnerstag, Juli 26, 2007

Haustechnik II
Raphael Roll, A 06 HSZ-T, SS 2007

Wie haustechnische Vorschriften ein Projekt beeinflussen können:
Pumpenschacht für Regenwasser


Projekt

Es handelt sich hier um die gleiche Wohnbaute wie schon beim ersten Eintrag. Die bestehende Kanalisation in der Erschliessungsstrasse wurde damals so hoch verlegt, dass es unmöglich war, die Kanalisationsanschlüsse im Untergeschoss mit natürlichem Gefälle zu entwässern. Es war schnell klar, dass wir eine Pumpe einbauen mussten, um das Abwasser des Untergeschosses fortführen zu können. Das restliche Abwasser der darüber liegenden Geschosse wurde hochliegend an der Decke des UG’s hinausgeführt.


Ausgangslage

Wie im ersten Eintrag schon erläutert, war es nicht möglich die Garagenrampe zu überdecken. Dies bedeutete hier auch, dass das Regenwasser, das bis zum tiefsten Punkt auf die Rampe regnete, auch dort gefasst werden musste. Die von uns dort eingeplante Rinne vor dem Garagentor lag nun ebenfalls deutlich unter der bestehenden Kanalisation. Somit war klar, dass wir diese Rampenentwässerung ebenfalls an den Pumpenschacht anhängen mussten.


Problematik

Es war nicht die erste Pumpe, die ich wegen einer zu hoch gelegenen Kanalisation bei einem Projekt einplanen musste. Da es sich hier jedoch nicht um eine Fäkalienpumpe handelte, sondern lediglich um andersweitig verschmutztes Wasser, ging ich davon aus, dass die Pumpe auch in diesem Fall nicht weiter ins Gewicht fallen würde. Hätten mit der Pumpe auch Fäkalien hoch gepumpt werden müssen, wäre die Pumpe entsprechend grösser und teurer und auch unterhaltsintensiver geworden.

Wie gewohnt gab ich unserem HLKS-Ingenieur die Daten durch, damit er mir einen entsprechenden Pumpentypen angeben konnte. Wie gross war dann die Überraschung, als ich die von ihm berechneten Dimensionen bekam. Der Pumpenschacht hätte eine Tiefe von 3.75m und einen Durchmesser von 1.25m aufweisen müssen! Nach dem Aushub des Untergeschosses wäre dadurch noch mal ein zusätzliches fast vier Meter tiefes Loch nötig gewesen. Dass wir uns dadurch bis zu 3 Meter ins Grundwasser hätten eingraben müssen und der Aushub wegen dem lockeren Untergrund mit extrem flachen Böschungen hätte ausgeführt werden müssen, lies das ganze für uns immer weniger attraktiv aussehen.

Nach einem kurzen Telefon mit dem HLKS-Ingenieur war schnell klar woher diese gewaltigen Dimensionen kamen: Es lag an der beregneten Rampenfläche und dem entsprechend grossen Reservevolumen, das deswegen im Pumpenschacht mit einberechnet werden musste. Gemäss dem HLKS-Ingenieur gäbe es aber Gemeinden, bei denen die Garage mit ihrem Gefälle bis Oberkant Treppenhaustür als Reservevolumen mit einberechnet werden dürfe. Dies war ein kleiner Hoffnungsschimmer, denn das hätte den Pumpenschacht wesentlich verkleinert. Ein kurzes Telefonat mit den Behörden brachte uns aber einen negativen Entscheid ein: In dieser Gemeinde war dies nicht erlaubt.
Eine weitere Abklärung beim AWEL ergab, dass ein Pumpenschacht für Schmutzwasser im Grundwasser bei fachtechnisch gerechter Abdichtung kein Problem darstellen sollte.
Um den Pumpenschacht doch noch ein wenig zu verkleinern, planten wir im oberen Bereich der Rampe eine zusätzliche Rinne ein, mit der wir mit dem nötigen Gefälle gerade noch in die Kanalisation kamen. Doch dies brachte zu unserer grossen Enttäuschung eine kaum merkliche Reduktion der Schachtdimension.


Lösung

Es ist schwierig in diesem Fall von einer “Lösung“ zu sprechen. Nachdem die Geschichte mit dem Pumpenschacht ja nicht das erste Problem bei dieser Unterkellerung war, überschlugen wir noch einmal die Kosten für das Untergeschoss. Darauf basierend entschieden wir uns, auf die Tiefgarage zu verzichten und das Gebäude ohne Unterkellerung auszuführen. Dafür planten wir oberirdische gedeckte Parkplätze ein.

2 Comments:

Blogger Haustechnik HSZ-T said...

Hoi Raphi

krass was so ein Sommergewitter mit seinem dazugehörigem Wasser fordern kann oder? Eine Überdachung der Rampe war auch nicht möglich?
Gruss Patrick

4:25 AM

 
Blogger Haustechnik HSZ-T said...

Der Grundsatz, alles was über der Rückstauhöhe ist natürliche zu entwässern, ist richtig, auch wenn dass auf ihren Pumpschacht keine all zu grosse Volumenreduktion zur folge hatte. Aber ein Stromverbrauch der Pumpe stellt sich sicher ein.
Note: 5

12:26 AM

 

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