Sonntag, Dezember 23, 2007

Energiesparlampen – Energie sparen!
Patrick Lehner

Verschiedene Aktionen wie „Licht aus!“ vom 8. Dezember, den Aktionstag Energyday07 sowie natürlich der UNO-Klimabericht, die Weltklimakonferenz über das Klima,… liessen mich aufhorchen und weckte in mir die Neugier mehr über die Möglichkeit zu erfahren, wie wir mit unseren Ressourcen sparsamer umgehen können.
Eine Möglichkeit schien mir die Energiesparlampe zu sein, was mich dazu bewog diesen Blog zu erstellen. Doch wie funktioniert eigentlich eine solche Lampe? Ist diese wirklich so ökologisch? Bietet diese moderne Technik Chancen oder auch Gefahren? Fragen die beantwortet sein wollen!! Also ging ich auf die Suche nach Antworten. Erste Recherchen im Netz, in Fachzeitschriften und Gespräche mit unserem Elektroplaner ergab eine Vertiefung in die Materie.
Natürlich helfen Aktionen wie „Licht aus!“ dem Klima wenig weiter, aber hier ging es um eine symbolische Handlung, mit der die Leute (wie mich) auf das Thema Klimaschutz sensibilisiert werden sollten.
Energiesparen ein Modewort der heutigen Zeit. Doch was heisst das nun genau.

Folgende Auflistung soll einen ersten Überblick über Möglichkeiten geben die relativ einfach von jedem von uns zu realisieren sind.
  • Licht ausschalten in Räumen, in denen man nicht ist
  • Energiesparlampen einsetzen
  • Öffentliche Verkehrsmittel nutzen
  • Weniger fliegen
  • Lokale Produkte bevorzugen (Transportweg)
  • Stromsparende Geräte kaufen bei Neuanschaffungen
  • Geräte nicht im Stand-by-Betrieb belassen
  • Möglichst “saubere” Autos kaufen
  • Sparsam mit Ressourcen umgehen (Öl, Benzin, Wasser,…)

Allgemeines
  • Anzahl Lampen in der Schweiz etwa 150 Mio. (75% sind Glühlampen und Halogenglühlampen 2% sind Energiesparlampen)
  • Stromverbrauch für Beleuchtung pro Jahr über 7 Mrd. kWh
  • Kosten für Strom für Beleuchtung über 1 Mia. Fr. (Anteil der Beleuchtung am Gesamtenergieverbrauch ca. 12%)
Dass die Glühbirne eine uneffiziente Lichtquelle ist, da nur 5%-10% des elektrischen Stromes in Licht umgewandelt wird und der Rest in Wärme, das wusste man schon seit ihrer Erfindung von Thomas Edison Ende des 19. Jahrhunderts. Sie aber aus unserem Leben wegzudenken war schlichtweg unmöglich.
Das ist nichts Neues und ehrlich gesagt machte sich auch niemand tatsächlich Gedanken darüber, da wir das künstliche Licht eben brauchen und es der gesellschaftliche und wirtschaftliche Untergang unserer Industrienationen wäre, wenn wir sie hätten abschaffen wollen.
Nun aber drängt sich, durch die Umweltkrise der heutigen Zeit, immer mehr der Gedanke auf, es muss etwas getan werden! So forschten verschiedene Lampenhersteller nach alternativen Leuchtkörper, die weniger Strom brauchen und diesen sinnvoller als die herkömmliche Glühbirne in Licht umwandeln. Aus verschiedenen Entwicklungen entstand schlussendlich die so genannte Energiesparlampe. Diese hat einen geringen Stromverbrauch ist in ihrer Anschaffung allerdings relativ teuer.

Allerdings wird bei den Energiesparlampen immerhin 25 – 30 % des Stroms in Licht umgewandelt.
Energiesparlampen sind nichts anderes als kompakte Leuchtstofflampen. Sie brauchen bei gleicher Lichtmenge vier- bis fünfmal weniger Strom als Glühlampen und haben eine rund zehnmal längere Lebensdauer. Ihr Einsatz lohnt sich überall dort, wo die Einschaltdauer der Lampe durchschnittlich etwa eine Stunde pro Tag oder mehr beträgt.


Aufbau einer Energiesparlampe

Der Lampensockel hat das gleiche Gewinde wie die konventionelle Glühlampe, sodass diese ohne weiteres durch eine Energiesparlampe ersetzt werden kann. Das elektronische Vorschaltgerät sorgt für den Start der Lampe und begrenzt während dem Betrieb den Strom.
Im Leuchtstoffröhrchen wird das Licht erzeugt. Dieses besteht aus einem Glasrohr, das luftdicht abgeschlossen und mit einem Gas gefüllt ist, das einen geringen Anteil an Quecksilber enthält. Auf der Innenwand des Rohres ist eine Leuchtstoffschicht aufgetragen und an beiden Rohrenden sind Wendelelektroden angebracht. Diese werden für den Start kurz vorgeheizt, ehe die Lampe gezündet wird. Im Betrieb regen die aus den geheizten Wendelelektroden austretenden Elektronen die Quecksilberatome dazu an, ultraviolette Strahlung auszusenden. Diese ist weitgehend unsichtbar. Sobald sie aber auf die Leuchtstoffschicht auftrifft, wird sie in sichtbares Licht umgewandelt.




Vergleich Glühlampe – Energiesparlampe

Die Glühbirne besteht aus einem gasgefüllten Glaskolben, inwelchem ein Wendel aus Wolframdraht durch elektrischen Strom zum Glühen gebracht wird. Das Wendel wird dabei auf 2000 bis 3000 °C erhitzt und strahlt Licht (und Wärme!) aus. 5-10% der Energie wird in Licht umgewandelt.

Die Energiesparlampen entsprechen in der Helligkeit den gebräuchlichen Glühbirnen. Als die Lampenhersteller anfangs der 80er Jahre die ersten Energiesparlampen anboten, waren diese noch relativ gross und schwer. Auch die Lichtqualität liess teilweise zu wünschen übrig. Heute sind die Energiesparlampen kaum grösser und schwerer als Glühlampen und in der gleichen Lichtqualität wie diese erhältlich. Möglich macht dies das elektronische Vorschaltgerät.
  • Lebensdauer: 8000 – 12000 Stunden
  • Energieeffizienz: Effizienzklasse A oder B
  • Lichtausbeute: 40-65 Lumen pro Watt
  • Lichtfarbe: warmweiss

Energetisches Einsparpotenzial

Bedingt durch den Aufbau einer Energiesparlampe wird bei der Herstellung zwar zehnmal soviel Energie verwendet wie für eine Glühlampe. Wird jedoch die wesentlich kürzere Lebensdauer einer Glühlampe mit der Langlebigkeit einer Sparlampe verglichen, so ist der Mehrverbrauch bereits nahezu ausgeglichen. Dazu kommt der niedrige Stromverbrauch während der Betriebszeit.
Die Gesamtenergiebilanz fällt also eindeutig zugunsten der Sparlampe aus!




Vorurteile gegenüber der Energiesparlampe
  • Energiesparlampen enthalten geringe Anteile an Quecksilber und gelten als Sondermüll und dürfen daher nicht in den Hausmüll. Die Lampen können allerdings an den Verkaufsstellen kostenlos zurückgegeben werden.
  • Energiesparlampen strahlen geringe Dosen an elektromagnetischer Strahlung ab (ähnlich einem Handy)
  • Auch Sparlampen sind inzwischen dimmbar!
  • Die Abwärme die durch die Energiesparlampe entfällt (gegenüber der herkömmlichen Glühbirne) muss durch Heizenergie ausgeglichen werden. Dies ist wohl im Winter zum Teil richtig. Allerdings ist der Effekt klein. Zudem ist Heizwärme durch Öl / Gas der Heizung effizienter als durch Strom, da diese Energie einen höheren Wirkungsgrad hat als die gleiche Menge Strom. Im Sommer müsste sogar mehr elektrische Energie aufgewendet werden um die Räume zu kühlen!

Checkliste zum Umstieg auf die moderne Technik

Energiesparlampen erzeugen mit deutlich weniger Strom mehr Licht. Wer früher eine 35 W Glühlampe in seine Leuchte schraubte, braucht nur noch zu einer 7 W Energiesparlampe zu greifen, um dieselbe Lichtausbeute zu erlangen.

Lampenleistung (Watt) Vergleich Energiesparlampe - Glühbirne

  • 5 W entsprechen 25 W
  • 7 W entsprechen 35 W
  • 11 W entsprechen 60 W
  • 15 W entsprechen 75 W
  • 20 W entsprechen 100 W


  • Wechsel einfach realisierbar da Schraubsockel gleich wie bei den herkömmlichen Glühbirnen ist.
  • Energiesparlampen gibt es nicht nur in Röhrenform sondern inzwischen in fast allen Formen und Grössen.
  • benötigt etwa 80% weniger Strom als eine vergleichbare Glühbirne!
  • Moderne Energiesparlampen haben eine lange Lebensdauer - sie sind bis zu 8 mal länger in Betrieb als herkömmliche Glühlampen. Das heisst: Man muss nach und nach 8 Glühlampen kaufen im Vergleich zum Kauf einer Energiesparlampe im gleichen Zeitraum
  • Schon nach 2000 Stunden ist die dritte Glühlampe fällig - was in Anschaffung in Betrieb soviel kostet wie bei einer Energiesparlampe.
  • Die Energiesparlampe brennt im Durchschnitt noch 6000 Stunden weiter. Die höheren Anschaffungskosten amortisieren sich schon nach kurzer Zeit (etwa 1/4 der Lebensdauer)


















Fazit


Es muss etwas getan werden. Ob sich die Energiesparlampe durchsetzen wird oder ob eine andere Technologie z.B. LED-Leuchten die Zukunft sein wird, wird sich weisen. Eines ist allerdings klar. Die Glühbirne wird früher oder später durch neue Technologien oder sogar Verbote vom Markt verschwinden müssen.
Das Einsparpotenzial der Energiesparlampe im Bezug auf Energie und unseren Geldbeutel ist riesig.
Die Bedenken und Diskussionen über die elektromagnetische Strahlung, die das Vorschaltgerät der Lampen erzeugen und die damit verbundenen Folgen wie Konzentrationsschwierigkeiten, Augenproblemen und Schwindel sind Bedenken die mit Bestimmtheit ernst genommen werden müssen. Allerdings ist die Diskussion bei den Handystrahlen genau die Gleiche und die Folgen sind bis heute nicht eindeutig bewiesen. Ich denke bei hohen Räumen und bei genügend Abstand sollte kein gesundheitliches Risiko bestehen.
Alles in Allem überwiegen die Chancen für uns und unsere Umwelt bei weitem.

In einem Selbstversuch habe ich in meinem Schlaf- und Arbeitszimmer seit ein paar Tagen eine Energiesparlampe eingesetzt. Die ersten Eindrücke sind die Folgenden:
  • strahlt weniger Wärme ab als die Glühlampe (Temperaturgefühl im Raum ist kühler)
  • Licht ist weisser als die der Glühlampe
  • bis zur vollen Lichtstärke vergehen allerdings ca. 20 Sekunden
  • keine negativen körperlichen Symptome wie Kopfschmerzen und Dergleichen
  • das Licht wirkt zwar heller aber es blendet weniger als das Licht der Glühlampe


Interessante Links

http://www.stadt-zuerich.ch/internet/ewz/home/infocenter/energiespar-tipps.html http://www.topten.ch
http://www.toplicht.ch
http://www.osram.ch

1 Comments:

Blogger Haustechnik HSZ-T said...

Gratuliere zu dieser guten Arbeit. Sie haben gute Vergleiche aufgezeigt zwischen Glühbirne und Stromsparlampe und sind von einem Selbsttest nicht zurück geschreckt:-). Leider vermisse ich in Ihrer Arbeit die Reflexion- wie gehen Sie mit diesem Wissen nun um, welchen Einfluss hat dies auf Ihren Berufsalltag?
Note: 5

6:41 AM

 

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