Sonntag, Dezember 09, 2007

Wärmepumpen/ Kontrollierte Wohnungslüftung - Peter Ljuna

Vorwort
Vielfach stellt sich bei der Bearbeitung eines neuen Projektes die Frage, welches Heizsystem man verwenden möchte. Während früher „klar“ war, welche Heizung man einbaut (meist Ölheizung) haben in den letzten Jahren aufgrund der Diskussion um die Klimaerwärmung und dem stetig steigenden Ölpreis, die Wärmepumpen enorm an Bedeutung gewonnen. Aus diesem Grund habe ich mich mit den verschiedenen Wärmepumpen auseinandergesetzt und versuche diese in den folgenden Abschnitten zu beschreiben.

Nutzungsmöglichkeiten
Wärmepumpen nutzen erneuerbare Energien aus der Umwelt. Die gespeicherte Sonnenwärme im Erdreich, Grundwasser und in der Luft wird mit Hilfe von elektrischer Energie in komfortable Heizwärme umgewandelt. Wärmepumpen sind so effizient, dass sie ganzjährig als einziger Wärmelieferant eingesetzt werden können. Bedarfsweise, z.B. an besonders kalten Tagen, können Luft/ Wasser- Wärmepumpen auch im Parallelbetrieb mit einem weiteren Heizsystem, das heisst bivalent, zu einer energiesparenden Wärmeversorgung beitragen.

Die richtige Kombination
Wirtschaftliches und umweltschonendes Heizen erfordert aber auch die richtige Geräte- Kombination. D.h. optimal aufeinander abgestimmte Systemtechnik, in der alle Komponenten harmonisch zusammenwirken, um mit geringstmöglichem Aufwand ein Höchstmass an Effizienz zu erzielen. So können auch alternative Energien, wie die Nutzung von Solarwärme und Wohnungslüftungs- Systemen, zur Ergänzung von Wärmepumpen eingesetzt werden.

Wärme aus dem Wasser


Die Wasser/ Wasser- Wärmepumpe gewinnt die Wärme aus dem Grundwasser. Dabei dient ein Förderbrunnen der Wasserentnahme. Nach der Wärmegewinnung wird das Wasser in einen Schluckbrunnen zurückgeführt.
Da die Temperatur des Grundwassers unabhängig von der Jahreszeit und Aussentemperatur stabil ist, erreicht die Wärmepumpe konstant hohe Leistungszahlen. Sie kann daher monovalent, d.h. ohne zusätzlichen Wärmeerzeuger für den ganzjährigen Heizbetrieb und die Warmwasserversorgung eingesetzt werden.

Wärme aus der Erde

Die Sole/ Wasser- Wärmepumpe nutzt die gespeicherte Wärme aus dem Erdreich. Auch dort herrscht ähnlich wie im Grundwasser das ganze Jahr über eine nahezu gleichmässige Temperatur. Über einen Erdkollektor, der in 1.5m Tiefe wie eine Heizschlange verlegt wird, entzieht die Pumpe der Erde die Wärme. Die benötigte Grundstücksfläche entspricht bei gut gedämmten Häusern etwa der zu beheizenden Wohnfläche. Die platzsparende Alternative zum Erdkollektor ist eine Erdsonde, die z.B. 100m tief in den Boden reicht. Die Temperatur liegt dort ganzjährig konstant bei 10°C.

Vorteile:
- Hohe Betriebssicherheit, Zuverlässigkeit und Laufruhe.
- FCKW- freies, nicht brennbares und biologisch abbaubares Arbeitsmedium.
- Besonders für niedrige Heizsystemtemperaturen, z.B. Fussbodenheizung, geeignet.

Wärme aus der Luft

Die Luft/ Luft- Wärmepumpe nutzt die von der Sonne erwärmte Aussenluft. Der leistungsstarke Verdichter gewinnt daraus die Heizwärme.
Da bei niedrigen Luft- Temperaturen die Heizleistung sinkt, der Wärmebedarf aber steigt, sollte ein zweiter Wärmeerzeuger die Luft/ Luft- Wärmepumpe ergänzen. Dazu eignet sich an den kältesten Tagen des Jahres ein Öl- oder Gas- Heizkessel. Liefert die Wärmepumpe ausreichend Heizwärme wird der Heizkessel automatisch durch einen Regler abgeschaltet.

Vorteile
- Vorteile wie bei Wärme aus Wasser und Wärme aus Erde.

Kontrollierte Wohnungslüftung

Durch Lüftungssysteme wird die Raumluft permanent und gleichmässig aufgefrischt. Es entsteht keine Belästigung durch Geruchs- und Schadstoffe. Wohnungslüftungs- Systeme mit Wärmerückgewinnung übertragen zusätzlich die Wärme der verbrauchten Luft an die Frischluft. Damit sinkt der Lüftungs- Wärmebedarf erheblich, und somit die Heizkosten auf ein Minimum. Ausserdem werden Feuchteschäden vermieden.



Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung
Die Abluft wird zusätzlich über einen Wärmetauscher geführt, der die Wärme auf die kalte Aussenluft überträgt. So können bis zu 94% der Wärme zurückgewonnen werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: frische, gefilterte und vorerwärmte Luft in allen Räumen, bei geschlossenen Fenstern. Die Bewohner werden nicht durch Lärm, Staub und Abgase belästigt. Ein effektiver Pollenfilter der Filterklasse 6 reinigt zudem die Zuluft. So dass selbst Allergiker im Niedrigenergiehaus jederzeit bestes Klima geniessen.

Vorteile
- Wärmerückgewinnung von ca. 94% reduziert den Lüftungswärmebedarf auf ein Minimum und senkt die Heizkosten.
- Reinigung der Aussenluft durch Pollenfilter verbessert die Wohnqualität.
- Schimmelbildung und Bauschäden durch zu hohen Feuchtigkeitsgehalt in der Luft werden vermieden.
- Kompakte Bauweise spart Platz; die Montage kann stehend oder hängend erfolgen.
- Sparsame Gleichstrommotoren sorgen für hohe Energieeffizienz.

1 Comments:

Blogger Haustechnik HSZ-T said...

Interessant wie Sie von der WP auch noch auf die kontrollierte Wohnungslüftung stosssen. Dabei hätte das Thema WP genügend Stoff geliefert. Bei der WP bemängle ich, dass Sie zuwenig differenzieren bei der Anergie- Nutzung. Zudem vermisse ich eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema (Reflexion).
Note: 4.5

2:33 PM

 

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