Sonntag, Juli 29, 2007


Haustechnik Beitrag 1
Raul Mera Juli 2007
Architektur & neue Energiequellen/ Materialien
am Beispiel des Schweizer Pavillons der EXPO 2010 in Shanghai von Buchner Bründler Architekten, Basel

Ausgangslage:
Mit der Veröffentlichung dieses Beitrages im Bereich Haustechnik möchte ich einen unkonventionellen Weg einschlagen, anhand des Beispieles in der Wettbewerbsszene der Schweizer Architekten und Gestalter für das Schweizer Pavillon der Expo 2010 in Shanghai.

Präsenz Schweiz zeigte sich in Aichi, Japa (2005) mit einem Berg, in Shanghai wird es eine Sesselbahn sein. Doch die Sesselbahn kann mehr als nur Touristen und Expo Besucher im Kreis zufahren. Die Sesselbahn soll nur ein Sinnbild dafür sein wie ökologisch und nachhaltig die Schweiz handeln will.
Buchner Bründler Architekten laden die Besucher auf eine zehnminütige Fahrt auf dem Sessellift ein. Dieser führt über eine blühende Alpwiese auf dem Dach des Pavillons. „Eine Erholungsfahrt und ein bisschen Exotik für die Bewohner der Megametropole Shanghai“, wie Andreas Bründler sagte.
Der Schweizer Pavillon wird ein Wettkampf werden in Punkto, Materialität, Kosten, Zeitdruck, Vereinfachung (ohne an Originalität zu verlieren) und die neue Haustechnik muss teils noch erfunden werden.
Der organisch und expressiv geformte Schweizer Pavillon stellt von oben betrachtet eine Landkarte dar. Ist diese eine Verschmelzung der Chinesischen und der Schweizerlandkarte?
Im Grundriss bilden Stützen den Innenraum, wie Elefantenbeine an denen sich die Sesselliftbahn hochwinden kann. Die Fassade des Baukörpers wirkt wie ein Vorhang, ein licht- und luftdurchlässiges Mesh aus natürlichen und technologischen Materialien.
Die Hülle aus Bioresin, Bioresin oder Biothan ist ein ungiftiger und auf Basis nachwachsender Rohstoffe entwickelter Kunststoff, der umweltfreundlich, extrem abriebfest und leicht zu verarbeiten ist. So wird beim Schweizer Pavillon die Hülle also aus einem ungiftigen und kompostierbarem Material sein, ein aus Soja gewonnenes Harz.
Buchner Bründler reden von einer essbaren Haut. Eine Haut oder ein Gewebe die als Träger von neuartigen Solarzellen dient, die dank Farbstoffmolekülen aus Beerensaft diffuses Licht in elektrische Energie umwandelt. Das Heisst Solarzellen die keine direkte Sonneneinstrahlung mehr brauchen sonder nur noch eine gering leuchtende Lichtquelle würde ausreichen um genügen Strom zu erzeugen, damit die Sesselbahn fährt.
Die Nachhaltigkeit ist das Leitthema des Pavillons. Eine Gebäudehülle die sich mit der Zeit zersetzten kann, die Energiegewinnung aus einer neu entwickelten Solarzelle (erneuerbare Energie). Fazit: Ein gutes Beispiel zeitgenössischer Architektur für das Zusammenspiel verschiedener Disziplinen im Bereich der Baukunst: Kreation, Technik, und Ökologie. Gespannt werde ich die Entwicklung des Pavillons weiter verfolgen und hoffe mit diesem Beitrag aufmerksam gemacht zu haben in was für eine spannende Zeit wir leben. Alles ein bisschen Since Fiction oder?

Lernprozess:
Wichtig scheint mir, dass immer gespannt Neuerungen verfolgt werden sollen, wie Technologien, Material und Energie. Dieses Wissen hat den jungen Architekten sicher einen grossen Vorteil in diesem Wettbewerb verschafft. Der Beitrag soll aufzeigen wie man Wettbewerbsfähig in der Architektur bleiben kann: durch Wissen und Kreativität sich Vorteile anderen gegenüber zu verschaffen ist der Idealfall. Denn sich bei einem offenen Wettbewerb der über 100 unterschiedliche Ideen behandelt hat, zu behaupten ist eine grosse Leistung. Schon früh im Entwurfsprozess Technisches zu hinterfragen und den Anspruch an neuem nicht zu verlieren ist für mich Vorbildlich und deshalb lernreich und motivierend.

Donnerstag, Juli 26, 2007

Haustechnik II
Raphael Roll, A 06 HSZ-T, SS 2007

Wie haustechnische Vorschriften ein Projekt beeinflussen können:
Pumpenschacht für Regenwasser


Projekt

Es handelt sich hier um die gleiche Wohnbaute wie schon beim ersten Eintrag. Die bestehende Kanalisation in der Erschliessungsstrasse wurde damals so hoch verlegt, dass es unmöglich war, die Kanalisationsanschlüsse im Untergeschoss mit natürlichem Gefälle zu entwässern. Es war schnell klar, dass wir eine Pumpe einbauen mussten, um das Abwasser des Untergeschosses fortführen zu können. Das restliche Abwasser der darüber liegenden Geschosse wurde hochliegend an der Decke des UG’s hinausgeführt.


Ausgangslage

Wie im ersten Eintrag schon erläutert, war es nicht möglich die Garagenrampe zu überdecken. Dies bedeutete hier auch, dass das Regenwasser, das bis zum tiefsten Punkt auf die Rampe regnete, auch dort gefasst werden musste. Die von uns dort eingeplante Rinne vor dem Garagentor lag nun ebenfalls deutlich unter der bestehenden Kanalisation. Somit war klar, dass wir diese Rampenentwässerung ebenfalls an den Pumpenschacht anhängen mussten.


Problematik

Es war nicht die erste Pumpe, die ich wegen einer zu hoch gelegenen Kanalisation bei einem Projekt einplanen musste. Da es sich hier jedoch nicht um eine Fäkalienpumpe handelte, sondern lediglich um andersweitig verschmutztes Wasser, ging ich davon aus, dass die Pumpe auch in diesem Fall nicht weiter ins Gewicht fallen würde. Hätten mit der Pumpe auch Fäkalien hoch gepumpt werden müssen, wäre die Pumpe entsprechend grösser und teurer und auch unterhaltsintensiver geworden.

Wie gewohnt gab ich unserem HLKS-Ingenieur die Daten durch, damit er mir einen entsprechenden Pumpentypen angeben konnte. Wie gross war dann die Überraschung, als ich die von ihm berechneten Dimensionen bekam. Der Pumpenschacht hätte eine Tiefe von 3.75m und einen Durchmesser von 1.25m aufweisen müssen! Nach dem Aushub des Untergeschosses wäre dadurch noch mal ein zusätzliches fast vier Meter tiefes Loch nötig gewesen. Dass wir uns dadurch bis zu 3 Meter ins Grundwasser hätten eingraben müssen und der Aushub wegen dem lockeren Untergrund mit extrem flachen Böschungen hätte ausgeführt werden müssen, lies das ganze für uns immer weniger attraktiv aussehen.

Nach einem kurzen Telefon mit dem HLKS-Ingenieur war schnell klar woher diese gewaltigen Dimensionen kamen: Es lag an der beregneten Rampenfläche und dem entsprechend grossen Reservevolumen, das deswegen im Pumpenschacht mit einberechnet werden musste. Gemäss dem HLKS-Ingenieur gäbe es aber Gemeinden, bei denen die Garage mit ihrem Gefälle bis Oberkant Treppenhaustür als Reservevolumen mit einberechnet werden dürfe. Dies war ein kleiner Hoffnungsschimmer, denn das hätte den Pumpenschacht wesentlich verkleinert. Ein kurzes Telefonat mit den Behörden brachte uns aber einen negativen Entscheid ein: In dieser Gemeinde war dies nicht erlaubt.
Eine weitere Abklärung beim AWEL ergab, dass ein Pumpenschacht für Schmutzwasser im Grundwasser bei fachtechnisch gerechter Abdichtung kein Problem darstellen sollte.
Um den Pumpenschacht doch noch ein wenig zu verkleinern, planten wir im oberen Bereich der Rampe eine zusätzliche Rinne ein, mit der wir mit dem nötigen Gefälle gerade noch in die Kanalisation kamen. Doch dies brachte zu unserer grossen Enttäuschung eine kaum merkliche Reduktion der Schachtdimension.


Lösung

Es ist schwierig in diesem Fall von einer “Lösung“ zu sprechen. Nachdem die Geschichte mit dem Pumpenschacht ja nicht das erste Problem bei dieser Unterkellerung war, überschlugen wir noch einmal die Kosten für das Untergeschoss. Darauf basierend entschieden wir uns, auf die Tiefgarage zu verzichten und das Gebäude ohne Unterkellerung auszuführen. Dafür planten wir oberirdische gedeckte Parkplätze ein.

Mittwoch, Juli 25, 2007

Haustechnik I

Raphael Roll, A 06 HSZ-T, SS 2007


Wie haustechnische Vorschriften ein Projekt beeinflussen können:

Rampenheizung im Freien


Projekt

Neubau eines Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage. Die Erschliessungsrampe wurde entlang der Nordfassade geführt.


Problematik

Aufgrund der knappen Platzverhältnissen waren wir gezwungen, die Rampe an der steilsten Stelle mit einem Gefälle von 15% auszuführen. Aufgrund der VSS Normen (Vereinigung Schweizerischer Strassenfachleute) entsprach unser Projekt als reine Wohnbaute dem Typ I (öffentlich zugängliche Anlagen / Wohnbauten) der Parkfeldtypen. Für den Typ I ist gemäss der gleichen Norm für Rampen im Freien aber nur eine Neigung von max. 10% zulässig! Eine Rampenneigung von 15% ist bei Wohnbauten nur zulässig, wenn sie entweder:

a) überdeckt sind,

b) sich im Innern eines Gebäudes befinden,

c) eine beheizte Fahrbahn aufweisen.


a) Eine Überdeckung war aus Baurechtlichen Gründen nicht möglich, da sich die Rampe entlang der Grenze zum Nachbargrundstück zog und sich somit mitten im Abstandsbereich befand. Gemäss PBG 269 sind nur öffnungsfreie Gebäude oder Gebäudeteile mit einer maximalen Höhe von 50cm von der Abstandsvorschrift befreit. Eine Überdachung unserer Rampe hätte diese Höhe vor allem im Anfangsbereich der Rampe bei weitem überschritten und bot sich daher nicht als Lösung an.

b) Für eine gebäudeinterne Rampenführung war das Projekt zu klein. So musste auch dieser Lösungsansatz verworfen werden.

c) Zuletzt blieb noch die Variante der beheizten Rampe. Obwohl es für uns finanziell wie auch umwelttechnisch als völlig unverhältnismässig erschien eine Heizung im Freien zu erstellen, sahen wir keine andere Möglichkeit. Eine solche Rampenheizung wäre unter Anlagen/Ausstattungen/Ausrüstungen gefallen und war somit gemäss PBG 309 d) und ABV Art. 4 bewilligungspflichtig.

Weiter Abklärungen bei den zuständigen Werken und Behörden ergaben, dass eine elektrische Beheizung nicht bewilligungsfähig gewesen wäre, ausser ihre Leistung wäre unter 2 KW gefallen. Der Gegenvorschlag war eine Beheizung mittels Warmwasser. Das Prinzip wäre das gleiche wie bei einer Bodenheizung; einfach Heizschlaufen in die Rampe einlegen.

Keiner der Beteiligten war wirklich begeistert von der Idee einer Rampenheizung, doch schien kein Weg um diese Vorschriften herum zu führen.


Lösung

Die Lösung brachte schliesslich ein Blatt aus dem Vollzugsordner Energie aus dem Jahre 1999, welches sich genau mit der Problematik von Heizungen im Freien auseinander setzt. Darin wurde festgelegt, dass solche Heizungen nur mit erneuerbaren Energien oder mit nicht anders nutzbarer Abwärme betrieben werden dürfen. Dies hätte die Sache noch weiter verkompliziert und verteuert. Doch zum Glück ging man weiter unten näher auf Rampenheizungen ein, wo wir dann lesen konnten:

“Bei Rampenheizungen ist in jedem Fall der Beweis zu erbringen, dass sowohl eine Rampenüberdachung wie auch eine geringere Steigung nur mit unverhältnismässigem Aufwand zu realisieren wären und dass eine Schneeräumung nicht ausführbar oder unverhältnismässig ist. Auf öffentlichen Strassen und Fusswegen kommen Steigungen bis über 20% vor, ohne dass Rampenheizungen als erforderlich betrachtet werden. Die kurzzeitige Sperrung einer Rampe nach dem Schneefall bis zur Schneeräumung wird im allgemeinen als zumutbar erachtet“

Eine Schneeräumung war in unserem Falle ohne Probleme möglich und bei einer kurzfristigen Sperrung der Rampe und somit einer Blockierung der Ausfahrt, würde der nahe gelegene Bahnhof eine gute Ausweichmöglichkeit für die betroffenen Bewohner darstellen.

Somit konnte uns eine Ausnahmebewilligung erteilt werden: Wir durften die Rampe mit 15% Steigung ausführen, ohne spezielle Massnahmen ergreifen zu müssen.


Quellen:

- VSS Normen 640 291 (Parkieren, Geometrie)

- PBG Art.309 d) + Art.269

- Vollzugsordner Energie, Abschnitt 6.3, Juni 1999

Dienstag, Juli 24, 2007

Das Klärwerk Werdhölzli in Zürich

Das „schmutzige“ Wasser der Zürcher muss durch 4 Reinigungsstufen, bevor es wieder in die Limmat zurück kann.
Bis zum Jahre 1969 wurde das Wasser nur mechanisch (Feststoffe) gereinigt. Dann wurde die Anlage un eine biologische Reinigungsstufe erweitert und 1985 kam dann die chemische Reinigungsstufe und die Filtration dazu.












Die 4 Reinigungsstufen:

1.Mechanische Reinigung
Hier werden mit Hilfe eines Rechens und eines Absetzbeckens ungelöste Stoffe wie Textilien, Sand, Papier, Fett und alle absetzbaren Stoffe aus dem Wasser entfernt.

2.Biologische Reinigung
Der grösste Teil der organischen Schutzstoffe werden durch Mirkroorganismen abgebaut. In einem Belüftungsbecken erlaubt die lange Aufenthaltszeit (10h), dass besondere Bakterien den Ammoniumstickstoff (Fischgift) in Nitratstickstoff umwandeln.

3.Chemische Reinigungsstufe
Die Phosphate können mit Hilfe von Eisensalzen aus dem Abwasser entfernt werden. Das Eisensalz bindet sich mit dem Phosphat zu einem unlösöichen Schlamm, welcher sich zusammen mit dem Belebtschlamm (Mikroorganismen) in einem weiteren Schritt (Nachklärbecken) vom Abwasser trennen lässt.

4.Filtrationsstufe
Um die restlichen Schwebestoffe noch zu entfernen, wird das Wasser durch einen Schwerkraftfilter geleitet. Auch in dieser Stufe wird noch die Möglichkeit geboten mit Hilfe von Eisensulfat den Phosphatgehalt weiter zu reduzieren.


Schlammbehandlung
Der anfallende Klärschlamm wird auch weiterverwendet. Er wird in die Schlammfaulung gebracht. Dadurch verkleinert sich sein Volumen und er Stinkt nicht mher. Das Nebenprodukt davon ist Faulgas, mit welchem eine Gasturbine angetrieben wird. Diese Turbine deckt ca. 50% des Stromverbrauches und praktisch des ganzen Wärmebedarf der Anlage Werdhölzli. Der Schlamm wird dann entwässert und getrocknet und anschliessend im Zementwerk und der Kehrichtverbrennungsanlage verbrannt.


Durchflussmengen:
Januar: 5`923`100m3 (Tiefstand)
März: 8`266`400m3 (Höchststand)

Freitag, Juli 20, 2007

Die Fernwärme Zürich


Die Komfortwärme

Die Fernwärme Zürich nutzt anfallende Kehrichtabwärme zur
Wärmeversorgung von mehreren tausend Wohnungen, Büros,
Spital- oder Hotelzimmern und öffentlichen Bauten. Fernwärmeist
vielseitig einsetzbar und wird zum Heizen, zur Wassererwärmung,
für Prozesswärme und zur Kälteerzeugung genutzt


Vorteile


- Saubere Energie aus Kehricht
- Hohe Versorgungssicherheit
- Komfortabel und nahezu wartungsfrei
- Raumgewinn (kein Öltank/Kamin)
- Lärm- und geruchsfrei

- Minimaler Serviceaufwand


Entlastung der Umwelt

Der Energiebedarf der Kunden wird zu 50 bis 60 Prozent mit
umweltfreundlicher Kehrichtabwärme gedeckt. So werden
jährlich 40 000 Tonnen weniger Heizöl verbrannt. Die Luft wird
um 140 000 Tonnen Kohlendioxid, 90 Tonnen Schwefeldioxid,

90 Tonnen Stickoxid und eine Tonne Feinstaub entlastet.


Leistungsfähige Versorgung

Unzählige Menschen profitieren in den Fernwärmegebieten
Zürich Nord, Zürich West, Hochschulquartier, Wallisellen und
Opfikon von den überzeugenden Vorzügen der Fernwärme
Zürich. Das 140 Kilometer lange Fernwärmenetz sorgt für eine

effiziente Wärmeversorgung.



Grosskunden

Hauptbahnhof Zürich – Universitätsspital Zürich – Universität
Zürich – Eidgenössisch Technische Hochschule Zürich –
Schweizer Fernsehen – Messe Zürich – Sunrise Tower –
Technopark – Cinemax – Hallenbad Oerlikon


Facts & Figures

- Produktionskapazität 440 MW
- Netzlänge 140 km
- Wärmeabsatz 700 GWh
- Umsatz 59 MCHF
- Wärmeübergabestellen 1 500

- Mitarbeitende 50


Montag, Juli 16, 2007

Haustechnik I
Andreas Büschi a06 hszt, Ss 2007


Der Text beschreibt den aktuellen Stand der Vorbereitungen für den Innenumbau eines Gastrobetriebes.


Ausgangslage

Das auf dem Goldbrunnenplatz in Zürich stehende Cafè Bonne Journée (Marc Ryf Architekten, Zürich) ist ein Raum mit einer Grundfläche von ca. 4 x 7 Metern, mit längs angelegter offener Küche, Theke/Bar, Verkaufsstand und knapp 8 Sitzplätzen. Die Fassade wird gebildet durch einen lichten, in der vollen Höhe in horizontaler Richtung und in den so erhaltenen Schichten in der Vertikalen jeweils unterschiedlich geteilten, mit Klarglas ausgefachten Stahlrahmen. Der so umfasste Raum liegt getrennt eingereiht zwischen Billetschalter und Technikraum unter einer ausladenden Dachscheibe ähnlich der eines Perrons. Er wird an den Fassaden Süd und Ost im unteren Drittel durch eine Geländekuppe gestreift. Die geringe Höhendifferenz wird durch eine Steinkorbmauer gestütz, wobei diese Mauer nicht an die Fassade stösst, sondern beidseitig um 20 cm versetzt ist.


Das Bild zeigt die Raumaufteilung des aktuellen Grundrisses, grau die Fläche für die Gäste. Ausserhalb des unteren Bildrandes (Nord) liegen die meisten Haltestellen und der Platz. Mit der Umnutzung im Jahre 2001 wurde die damalige Wartehalle der VBZ in ein ansprechend gestaltetes, modernes Imbissrestaurant umgebaut. An unmittelbarer Lage zwischen Tram-, Bus- und Postauato-Haltestellen inmitten des Verkehrsknotens Goldbrunnenplatz gelegen, kann sich der gut besuchte Gastgewerbebetrieb vorzüglich behaupten.


Bei der damaligen Umnutzung zu einem Bar-/Imbissbetrieb wurde für eine Raum-Einteilung in Längsrichtung entschieden, welche Platz für die Gäste in Form eines 'Sitz-' und 'Erschliessungsstreifens' von 90cm Breite und einer Länge von ca. 4m an der Bar bietet.


Mit dem geplanten Umbau soll erreicht werden, dass anstelle der acht möglichen Gäste neu bis achtzehn Konsumenten gleichzeitig den Betrieb nicht nur als Bar, sondern auch als Bistro mit Tischplätzen benutzen können.


Lernprozess

Dank der doppelten Erschliessung in der Längsseite kann der Innenraum so aufgeteilt werden, dass eine Bar- und Verkaufsfläche über die ganze Breite des Raumes installiert möglich ist und in der einen Hälfte das Maximum an Verkehrsfläche für die Kunden angeboten werden kann.

Das Bild rechts zeigt eine demnach mögliche Raumaufteilung.


Das Projekt befindet sich in der Vorbereitungsphase. Besichtigungen der zukünftigen Baustelle sind mit Stromer, Sanitär, Gipser und Plättlileger bereits erfolgt, weitere Besichtigungen stehen noch an mit Küchenbauer, Lüftiger, Metallbaueschlosser und Maler.





Nachtrag 21.07.: Das Bild zeigt konkreter die Intervention, wie sie heute zur Weiterentwicklung zugelassen wurde.











Zurzeit ist folgenden Punkten besondere (technische) Beachtung zu schenken:

  • Der Zuschlag an Verkehrsfläche einerseits bedingt die Aufgabe von Produktionsfläche andererseits: Kaffeemaschine, Milchzubereiter, Öfen und Kühlschränke usw. müssen optimal in der neuen Platzverteilung ausgelegt werden, was den Lauf der Wasser- und Stromleitungen teilweise verändert. Vorbereitende, platzraubende Arbeitsschritte werden in den vom Baukörper getrennten Technikraum ausgelagert. Dort bestehen u.a. bereits Kühlraum und Heizung.

  • Der bestehende Verteilkasten der Stromzuleitung liegt nördlich als Bestandteil der raumteilenden Bar, also inmitten der Aussicht aus dem künftigen Aufenthaltsraum. Von einer Verlegung an die gegenüberliegende Seite wird abgesehen, denn der mit dem Herausspitzen einer Bodenrinne und Verlängern des Zuleitungskabels erheblich grosse Aufwand vermag nicht zu überzeugen. Für den verbleibenden Verteilkasten muss eine gestalterische Einbindung in den Aufenthaltsraum gefunden werden.

  • Die Lüftung über den Grill-/Kochplätzen soll u.U. stärker motorisiert, jedenfalls effektiver geführt als auch gefiltert werden.

    Für den Winter ist vorgesehen, den Eingang mit einer Art Windfänger auszurüsten. Die Frage nach einer Klimaanlage ist nicht abschliessend beantwortet.

  • Beim Versetzen der aktuellen Einbauten werden einerseits diese selbst, andererseits auch Boden und abgehängte Decke natürlich in Mitleidenschaft gezogen. Die Einbauten in Gastro-Chromstahl-Ausführung können vielleicht wieder verwendet werden. Der Boden muss je nach Art der Ausführung und verwendeten Steinplatten neu verlegt werden. Die abgehängte Stahlrahmen/Gips-Decke wird mit hoher Wahrscheinlichkeit neu erstellt, da der im Gips an den Aufhängungen schlüssig integrierte "Hängebalken" über der Bar ebenfalls ersetzt und - parallel zur neuen Bar - verlegt wird, was u.U. die gesamte Deckenkonstruktion in Frage stellt.

  • Es werden keine neuen Haustechnik-Anlagen vorgesehen, nur das bestehende so reorganisiert, dass die eingangs erwähnte Zielsetzung erreicht wird.

  • Mehr als 18 Gastplätze dürfen nicht ausgewiesen werden, da andernfalls die bestehende Toilettenanlage zu ergänzen wäre.


Die daraus erfolgenden räumlichen und formalen Veränderungen werden mit gestalterischen Interventionen im Entwurf behandelt. Zwischen Gestaltung und Technik besteht mit der gedrängten 'Kompaktheit' dieses Projektes ein oszillierender Bezug, weil sich beide Kriterien ständig wechselseitig beeinflussen und bedingen.

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Haustechnik II
Andreas Büschi a06 hszt, Ss 2007


Mit Bezug zur im Lernjournal Haustechnik I vorgestellten Massnahme wird hier einigen Aspekten betreffend die elektrische Erschliessung genauere Betrachtung geschenkt.


Ausgangslage

Zweck und Standort eines bestehenden Stromverteilkastens werden im Zuge einer übergeordneten räumlichen Reorganisation in Frage gestellt. Dessen Lage, Grösse und das neue Projekt lassen eine kostenbezogene Veränderung zu.


Lernprozess

Durch die freundliche Beratung von Herrn Nyfeler (Firma Skylla Strom, Zürich) wurde bald klar, dass bei einer erheblichen örtlichen Versetzung der Stromverteilung eine Verlängerung des Zuleitungskabels und dessen Versenkung im Boden aufwändig und teuer zu Buche schlagen.


Eine Drehung des Kastens liegt im Bereich des Möglichen, bedingt teilweise Verlängerungen einzelner Verteilkabel. Jedenfalls kann diese Intervention etwa drei-, viermal günstiger als ein totaler Versatz angeboten werden.


Die Zuleitung braucht keine höhere Kapazität, da einige Geräte ausgelagert, oder durch kleinere und stromsparendere Varianten ersetzt werden.


Für die kommerzielle Arbeit an Stromleitungen werden vom Gesetzgeber bestimmte Voraussetzungen verlangt. So muss beispielsweise eine Registrierung des Ausführenden beim Eidgenössischen Starkstrominspektorat vorliegen, will man im Unglücksfall von der Versicherungsdeckung geschützt sein. Andernfalls haftet der Besitzer des betroffenen Gebäudes.


Eine andere Voraussetzung beschreibt die Abnahme der elektrischen Anlagen. Demnach ist die Massnahme vor Übergabe durch unabhängige, ebenfalls registrierte Fachleute zu prüfen.


Bei regelrechter und professioneller Ausführung und Wartung darf nicht mit Störungen gerechnet werden.


Literatur

- Verordnung über elektrische Niederspannungsinstallationen, NIV, Der Schweizerische Bundesrat, 22. Januar 2002;

- Unfallstatistik 1996 – 2005, Sonderdruck aus Bulletin SEV/VSE Nr. 21/06, Eidg. Starkstrominspektorat;

- Eidgenössisches Starkstrominspektorat;

- Skylla Strom, Zürich.

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Montag, Juli 02, 2007

Haustechnikeinlagen bei Holzelementbauten und Ihre Besonderheiten
von Patrick Bantli HSZ-T A06

Ich möchte in diesem Blog kurz einen Ablauf für die Haustechnikeinlagen in einem Holzelementbau schildern und mit Bildern versehen.

Es beginnt bei der Kontrolle aller Einlagen in der Bodenplatte. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Steigleitungen, max. 15mm Toleranz in den Leichtbauwänden haben, somit lohnt es sich vor dem betonieren nochmals genau nachzumessen. Die Elektroleitungen werden ca. 40cm vor den Wänden aus dem Boden geholt und dann mit den Leitungen welche in die Holzelementwände schon werkseitig eingelegt werden, zusammengemufft.


In der offenen Deckenebene lässt es sich einfach nachträglich fahren. Eine nachträgliche Deckenverkleidung ermöglicht dies problemlos. Der Vorteil hiervon liegt klar in der auch späteren einfachen Zugänglichkeit der technischen Leitungen. Der Nachteil ist dafür die Schallproblematik.





Auch die Schmutzwasserleitungen sind einfach im Gefälle auszuführen. Wobei speziell darauf zu achten ist, dass diese alle zusätzlich zu einer Dämmung schon in z. B. Geberit Silent ausgeführt sind. Um die Schallemissionen so klein wie möglich zu halten.




Natürlich ist der Branschutz auch ein Thema, im Bereich von Holzfeuerungen muss dieser konstruktiv umgesetzt werden.







Unterputzinstallationen sind einfach auszuführen. Der Holzbauer führt einfach an den Stellen welche der Architekt im für die Installationen vorgibt, die Wandbeplankung demontabel aus und schraubt diese nur an im Werk. Nach dem Aufrichten können diese Platten einfach gelöst werden, die Installationen eingesetzt, ausgedämmt und wieder geschlossen werden.



Die Elektro- und Wasserleitungen, welche in der Trittschallisolationsebene des Bodens verlegt werden, sollten möglichst rechtwinklig und an den Wänden entlang verlegt werden, um das zuschneiden und verlegen der Trittschallisolation zu vereinfachen.




Eine, wenn nicht die wichtigste Schnittstelle bei Einlagen im Holzbau ist die Besprechung zwischen Holzbauer und Unternehmer welcher seine Haustechnik verräumen sollte. Alle Wünsche welche im Vorfeld genau angegeben werden, sind einfach und unkompliziert zu erfüllen. Es bedeutet aber auch, dass die Baustellenlösungen wegfallen und man vorher studieren muss wie man es will und macht.



Zusammengefasst kann ich somit sagen, dass der Nachteil bei Holzbau im Bereich Schall liegt. Also wenn möglich nicht gerade eine Badewanne oder Hauptablflussleitung in der Wand oder Decke eines Schlafzimmers führen. Der Vorteil hingegen liegt bei der einfachen Leitungsführung in den Hohlräumen. Unterputz ist Standard.



Erdsondenbohrungen Netto - Brutto von Patrick Bantli HSZ-T A06


Ausgangssituation:
Wenn man eine Erdsondenbohrung offerieren lässt, sollte man wissen, was für Kosten zusätzlich noch dazukommen, welche als bauseits zu erledigen gelten. Die Offerte der Bohrung alleine ist nur ein Teil der Gesamtkosten. Da dies teilweise in den Offerten nicht ausgewiesen wird, möchte ich hier Ihnen die zusätzlichen anfalllenden Kosten / Arbeiten welche bauseits übernommen werden müssen aufzeigen.

mögliche bauseitige Leistungen "Erdwärmesondenbohrung":
1. Einholen der Bewilligung des Gewässerschutzamtes (sie muss vor Bohrbeginn vorliegen)
2. Einholen der allfällig nötigen übrigen Bewilligungen, z.B. Baubewilligung etc.
3. ev. Einholen eines geologischen Gutachtens (sofern vom AGW vorgeschrieben)
4. Schutzverrohrung nach Aufwand, falls vom Amt für Gewässerschutz AGW vorgeschrieben
5. Zufahrtsmöglichkeit für Raupenfahrzeuge (auch bei schwierigen Witterungsverhältnissen)
6. Bohrplatz mind. 10x4m (tragfest für Raupenfahrzeuge bis 20 Tonnen)
7. Bei ungeeigneten Platz- oder Zufahrtsmöglichkeiten gehen allfällige Hilfsmittel zu Lasten des Bauherrn (Baukran etc.)
8. Abstecken der Bohrlöcher
9. Abklären der vorhandenen Werkleitungen und diesen ausweichen
10. Bereitstellen und Abtransportieren der Schlammmulden zur Aufnahme des Bohrschlammes (max. 20m Distanz von der Bohrstelle muss Mulde stehen)
11. Abdeckung/ Schützen der Hauswand (sofern die Bohrstelle näher als 5m beim Haus ist)
12. Wasseranschluss, Distanz max. 50m (mit Bezugsbewilligung)
13. Stromanschluss 230 V (ev J15 400V) Distanz max. 50m.
14. Abnahme der Sonde bei der Arbeitsbeendigung auf Einladung und im Beisein des Unternehmers (wird unserer Einladung keine folge geleistet, so gilt die Erdsonde als abgenommen)
15. Bei ungünstigen geologischen Verhältnissen behalten wir uns vor, die totalen Bohrmeter in zusätzliche Bohrungen aufzuteilen
16. Sanierung von artesisch gespanntem Wasser (Grundwasser unter Druck)
17. Für allfällige Arteserschäden kann der Unternehmer für den Bauherrn, soweit dieser das wünscht eine Versicherung abschliessen.

Somit will ich damit nur aufzeigen, dass es nicht nur den Bohrpreis alleine gibt, wenn man nun diese Kosten alle sauber auflistet sind hier sofort nochmals 5000.- für eine normale Bohrung weg. Die höchsten Kosten sind die Schlammmulde, bei welcher die Deponie des Schlammes zu buche schlägt und evtl. auch die Landschaftsinstandstellung, wo man mit den Raupen Nachbarwiesen zerfahren musste. Also denkt immer daran, eine offerierte Bohrung ist nur ein Teil der Kosten. Hier noch ein kleiner Link zu einem Film wie dann die Bohrung aussehen könnte:

http://www.bantliarchitektur.ch/hsz-t/Studis/Erdsondenbohrung/